Solidarität mit friedlichen Bauernstreiks

 

In einer Zeit, in der die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger immer weniger Gehör finden, stehen wir, der Landesverband Baden-Württemberg, solidarisch mit den friedlichen Bauernstreiks. Es geht längst nicht mehr nur um die Agrarkürzungen, sondern um ein fundamentales Demokratiedefizit. Die Ignoranz der Regierung gegenüber den Bedürfnissen ihres Volkes ist besorgniserregend.

Anfragen und Sorgen unserer Verbandsvertreter bleiben von Ministern und selbst dem Bundespräsidenten unbeantwortet. Die verabschiedeten Gesetze (z.B. IPReG, etc) scheinen weder vorteilhaft für die Betroffenen zu sein, noch in der Praxis umsetzbar. Besonders frustrierend ist die Missachtung der Behindertenrechtskonvention (BRK), die eigentlich die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in allen Lebensbereichen garantieren sollte.

Wir mögen nicht die beeindruckenden Fahrzeuge der Landwirte haben, aber unsere Stimme ist genauso wichtig. Als Teil dieses Volkes, ob mit oder ohne Rollstuhl, fordern wir die Anerkennung unserer erworbenen Kompetenzen als Betroffene und eine angemessene Beteiligung an allen relevanten Entscheidungen.

Die „Bauernbewegung“ sollte auch uns, die Behinderten, in ihren Kampf um Anerkennung und Mitsprache einschließen. Die Umsetzung der BRK in allen Lebensbereichen ist essenziell, um ein solidarisches Zusammenleben aller Menschen zu ermöglichen, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten.

Karl-Eugen Siegel, stellvertretender Vorsitzender unseres Verbandes, fasst es treffend zusammen: „Die gegenwärtige Politik zeigt eine gefährliche Entfernung von den tatsächlichen Bedürfnissen der Bürger. Es ist Zeit, dass alle Teile der Gesellschaft – Landwirte, Behinderte, und andere benachteiligte Gruppen – zusammenkommen, um für eine gerechte und inklusive Gesellschaft zu kämpfen.“